Nach einer ungewöhnlich langen Phase von Rückläufigkeit legt Mars nun wieder den Vorwärtsgang ein. Um 22.34 Uhr (GMT) erreicht er seine Station bei 24°05` Zwillinge und wird nun noch rund einen Monat brauchen, um erneut ins Zeichen Krebs zu wechseln.

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Mars zeigt sich im Dezember 2007 als rot leuchtendes Gestirn.

Auch wenn Mars alle zwei Jahre für einen Zeitraum von ca. 60 bis 80 Tagen rückwärts wandert und dabei jeweils in Opposition zur Sonne tritt, ist die aktuelle Phase eine ganz Besondere. Zur Mars-Sonne-Opposition genau am Heiligen Abend war der blutrote Planet mit seiner größtmöglichen Helligkeit hoch oben am Nachthimmel zu sehen, am Morgen des 24. Dezember zog der Vollmond nördlich an Mars vorbei.

Aufgrund seiner exzentrischen Umlaufbahn verhält sich Mars nämlich recht eigentümlich, wenn er von der Erde aus betrachtet wird.
Seine Bahngeschwindigkeit schwankt zwischen 32 und 44 Bogenminuten täglich, die Rückläufigkeitsphasen sind, wie schon oben angedeutet, unterschiedlich lang, zudem verlagern sich die Schleifen, die Mars während seiner Rückläufigkeit bildet, in recht unregelmäßigen Abständen. Nur alle 15 Jahre findet eine solche Schleife in derselben Tierkreisgegend statt.

Bekanntlich ist Mars während seines zweijährigen Zyklus ungefähr ein halbes Jahr unsichtbar. In den Sichtbarkeitsphasen wächst die Helligkeit um das Sechtzigfache an! Mars kann extrem hoch am Himmel stehen, und zwar immer dann, wenn sich die Rückläufigkeit während der Herbst- und Wintermonate ereignet – oder sehr niedrig, wenn die Schleifenbildung im Frühjahr und Sommer stattfindet.

Die astronomischen Eigenheiten dieses Planeten waren schon vor Jahrtausenden bekannt, deshalb nannten ihn die Babylonier Nergal, den Rötlichen. In der Antike galt Mars als Verursacher von vernichtender Sonnenhitze, er stand für alle Arten von Fieber, Kriegshandlungen und ungestümes Vorwärtsdrängen. Mars war damals in erster Linie eine ausdörrende Kraft, die verzehrt und verbrennt.

Bildquelle ist übrigens dieses Mal das Hubble-Teleskop.