Für viele Menschen ist die Stierzeit die schönste Zeit des Jahres. Heute ist es wieder soweit, um die Mittagszeit herum wandert die Sonne ins zweite Zeichen und bleibt dort einen Monat.

Magnolien verkünden den Frühling

Nachdem in der Widderzeit das wiedererwachte Leben überall zu beobachten war, zieht nun die Natur ihr schönstes Kleid an. Die Magnolien und die Obstbäume blühen. In den Gärten sehen wir bunte Tulpen, Narzissen und viele andere Blumen.

Bärlauch und Giersch sind wieder da und Wildkräuter-Freunde können die ersten zarten Brennesseln und Brombeerblätter für ihre Smoothies pflücken. Und auf den Feldern im nördlichen Ruhrgebiet wird jetzt der erste Spargel geerntet.

spargelzeit

Kein Wunder, dass die Fülle in der Natur die Dichter seit jeher inspirierte. Auch meine alte Lehrerin Olga von Ungern-Sternberg hat ein wunderbares Gedicht für diesen Monat geschrieben. Es gefällt mir besonders gut, weil sie nämlich darauf hinweist, dass die Fülle und Schönheit, die wir jetzt erleben, ein Geschenk der Götter ist.

Der Stier

Wie wird Vitalität in Schönheit gewandelt,
und wie wird Schönheit gelebt?
Als Göttergeschenk will sie erkannt sein.

Der Geist opfert sich in die Natur.
Entdecke dies –
Dann entdeckst du die Schönheit.

Hüte dich vor dem Rauschtrank der Erde,
Damit dein Leben fruchtbar werde.
Nicht die Außenwelt nur –
auch du selbst bist göttlicher Natur.

Die Obstbäume blühen

In anderen Worten könnte man sagen, dass die Erde als unser Heimatplanet wieder einmal ihre Bereitschaft zeigt, uns zu nähren und zu ernähren. Gerade im Ruhrgebiet, das durch 150 Jahre Industrialisierung Landschaft und Natur weitreichend zerstört hat, lässt sich diese Regenerationskraft der Erde beobachten.

Jedes Frühjahr zeigt auf`s Neue, wie sich die Natur ihr Terrain zurückerobert hat. Und es ist beeindruckend, welche Vielfalt von Pflanzen heute auf den ehemaligen Industriebrachen wächst.

In diesem Sinne wünsche ich allen Stiergeborenen einen sonnigen Geburtstag und allen Leserinnen und Lesern eine genussreiche Stierzeit.

Bildquelle: Fotos Monika Meer