Am heutigen Dienstag wechselt die Sonne abends um halb sechs ins Zeichen Stier. Die Widderzeit ist damit vorbei. Mars als Herrscher des Widder hat zudem am Sonntag den Rückwärtsgang eingelegt.

widder
Er wird während der kommenden zweieinhalb Monate nicht mehr vorwärts stürmen, was ja seinem eigentlichen Naturell entspricht, sondern die Strecke von 8 Grad Schütze bis 23 Grad Skorpion wieder zurückwandern. Mars verliert also an Kraft, während die Venus zur Zeit im Widder unterwegs ist und bald, nämlich zur Walpurgisnacht, in ihr eigenes Zeichen tritt.

Die Bilder der Mythologie zeigen uns deutlich, was passiert, wenn Venus die Herrschaft übernimmt. Mars mutiert zum müden Krieger, der seine Waffen ablegt und sich gemütlich auf dem Lager der Venus niederlässt. Bekanntlich war Venus-Aphrodite die einzige unter den Göttern des Olymp, die den streitlustigen Mars besänftigen konnte. Trotz ihrer Ehe mit Hephaistos war sie jahrelang die Geliebte des Mars, der bei den Griechen Ares hieß.

mars-venus

Was heißt das nun für unseren Alltag, wenn der Mars zurückläuft? Zunächst einmal sollte man nicht irritiert sein, wenn Projekte, die in den letzten Wochen mit großem Schwung gestartet wurden, plötzlich ins Stocken geraten. Oder wenn die Frühjahrsmüdigkeit um sich greift und der Energie-Level niedrig ist.

Der Retro-Mars, der nur alle anderthalb Jahre seine Rückwärts-Schleife am Himmel dreht, möchte uns die Chance geben, innezuhalten und unsere Ziele zu überdenken. Wie bei allen rückläufigen Planeten richtet sich die Konzentration auf die Vergangenheit und so ist jetzt eine gute Zeit, um Rückschau zu halten und gemachte Erfahrungen zu überdenken.

In allen Konfliktfällen ist es ratsam, ruhig und moderat vorzugehen, nicht über`s Ziel hinaus zu schießen und vor allem kein Öl ins Feuer zu gießen. Deeskalation ist jetzt die richtige Strategie, um ans Ziel zu kommen.

Meine Kollegin Sabine Bends, die unter dem Zeichen des Widders geboren wurde, hat auf ihrer Seite ihre persönlichen Erfahrungen mit dem rückläufigen Mars beschrieben. Und wer wissen möchte, ob und wann dieser Mars am Himmel zu sehen sein wird, kann sich auf der Seite von Christian König schlau machen. Dort habe ich gelesen, dass es sich vor allem am 25. April lohnen wird, in aller Frühe den Himmel zu beobachten.

Mars steht dann nämlich beim Mond und in der Nähe von Antares, dem hellsten Fixstern im Sternbild Skorpion. Wie der Name schon vermuten lässt, ist Ant-Ares dem Mars entgegengesetzt. Antares schimmert rötlich, ähnlich wie der Mars, so dass die beiden leicht verwechselt werden können. Dennoch sind die Fixsterne natürlich ganz andere Himmelskörper als ein Planet.

Bildquelle: Foto von Monika Meer. Das Gemälde stammt von Jacques-Loius David und ist in der Wikipedia als gemeinfrei vermerkt.