2009 ist nicht nur ein Marsjahr, sondern auch das Internationale Jahr der Astronomie. Im Unterschied zur Astrologie ist die Astronomie heute immer noch eine Wissenschaft, während ihre Schwester Astrologie seit der Aufklärung in den Bereich des Aberglaubens verwiesen wurde.

Der Berufsverband der Astrologen (DAV) hat aus diesem Anlass eine Presseerklärung  veröffentlicht und bezieht damit Stellung zu dieser Trennung und zu ihren Ursachen.

Hier der ungekürzte Wortlaut der Erklärung:

Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat das Jahr 2009 zum „Internationalem Jahr der Astronomie“ ausgerufen. Vor 400 Jahren, 1609, richtete Galileo Galilei erstmals ein Fernrohr auf den gestirnten Himel und schlug damit ein entscheidendes neues Kapitel in der Beobachtungsastronomie auf. Im selben Jahr erschien Johannes Keplers „Astronomia Nova“.

Der Deutsche Astrologenverband (DAV) begrüßt die Einrichtung des Internationalen Jahres der Astronomie 2009. Vor 400 Jahren waren Astronomie und Astrologie noch ungeteilt. Das gilt insbesondere für Galilei und Kepler. In Galileis Tagebüchern und Briefen finden sich zahlreiche astrologische Berechnungen und Horoskopdeutungen.

Kepler hat Zeit seines Lebens auch als Astrologe gewirkt und hat neben seinen bahnbrechenden himmelmechanischen Untersuchungen auch die Astrologie seiner Zeit entscheidend weiter entwickelt. Vor 400 Jahren unterrichteten zahlreiche gelehrte Astrologen an den Universitäten Europas.

Das „Dreikönigsfest“, das Gläubige aller Konfessionen jährlich am 6. Januar feiern, verweist auf die sehr alte Einheit von Astronomie und Astrologie. Die „drei Könige“, die in Wahrheit sternkundige Weise waren, kamen aus dem Orient, um den neugeborenen Jesus anzubeten. „Wir haben seinen Stern gesehen.“ (Matth. 2,2). Ohne Astronomie wären die „heiligen drei Könige“ wohl sehr viel länger unterwegs gewesen – und ohne Astrologie hätten sie die spirituelle Qualität der Zeit und die Bedeutung von Jesus nicht erkannt.

Die Trennung von Astronomie und Astrologie ist der Etablierung eines rein mechanistischen Weltbildes seit Isaac Newton geschuldet. Fortan beschränkte sich die Astronomie ganz auf die materielle Erforschung des Alls und zog sich von der Sterndeutung zurück, während die Astrologie die Sterndeutung vorwiegend im kleinen Raum des Sonnensystems betreibt. Wir bedauern diese Trennung und laden beide Seiten, die Astronomie und die Astrologie, dazu ein, sich auf die gemeinsamen Wurzeln zu besinnen.