Meine ersten Beiträge zu Astro Apps für`s iPhone (2009) und iPad (2010) sind aus der Dinosaurier-Ära des mobilen Internets. Kaum ein Markt ist in den letzten Jahren so schnell gewachsen. Neben iOS ist Android als erfolgreiche Alternative zum iPhone dazugekommen und es gibt sogar Windows-Apps und -Phones wie etwa das Nokia Lumia.

Höchste Zeit, sich noch einmal in den App Stores umzuschauen, neue Anwendungen zu testen und für die Leserinnen  und Lesern die Spreu vom Weizen zu trennen.

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Vor sechs Jahren war iKairon die einzige App, die professionellen Ansprüchen genügte. IKairon rechnet genau, nämlich mit den Swiss Ephemeris. Es bietet Radixhoroskope und eine Reihe weiterer Methoden wie Synastrie, Kombin und Komposit, dazu Transite, Solare, Lunare, Progressionen und Direktionen.

Einziger Schwachpunkt: die wenig userfreundliche Speicherfunktion. Und die Grafik ist vielen KollegInnen zu dunkel, möglicherweise auch zu ungewohnt. Zudem läuft iKairon nur auf iOS, ohne iPhone oder iPad geht´s nicht.

In den letzten ein bis zwei Jahren hat iKairon ernstzunehmende Konkurrenz bekommen. Nämlich die Apps Galiastro und Astroworx, deren Horoskopgrafik sich eng an die Gestaltung der Horoskope in der PC-Software Galiastro anlehnt. Galiastro ist eins der drei umfangreichen Profiprogramme und hat entsprechend viele Nutzer, die mit Galiastro oder Astroworx bestens zurecht kommen werden.

Galiastro ist allerdings bis auf Kleinigkeiten identisch mit der App Astroworx, die bei mir schon länger auf dem iPad und iPhone zum Einsatz kommt. Ein Dankeschön übrigens an Sabine für den Tipp. Gleich vorab: Astroworx ist mit Blick auf das Preis-Leistungsverhältnis unbedingt empfehlenswert. Der Preis für beide Apps ist gleich, 9,99 Euro. Da Astroworx direkt von der Entwickler-Firma in den Appstore gestellt wurde, sind die Updates hier früher am Start als bei Galiastro.

Die App berechnet Radixhoroskope, Synastrien, Transite und Solare. Chiron, Lilith, Kleinplaneten und Vertex können zugeschaltet werden,  fünf Häusersysteme sind an Bord. Sehr schön: der Aspekte-Orbis lässt sich für jeden Planeten individuell einstellen.

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In der Voreinstellung werden die Horoskope mit den fünf Hauptaspekten angezeigt. Wer die erweiterten Aspekte dazuschaltet, bekommt Quincunxe angezeigt, aber auch Halbquadrate und andere Nebenaspekte. Die Sextile sind blau eingezeichnet, die Trigone ungewohnt in grün. Hier ein Bonuspunkt für Galiastro, das die Trigone im gewohnten Blau zeigt und ebenso wie Astroworx von der Indiworx OHG programmiert wurde.

Astroschüler werden sich über Auswertungen und die Textmodule von Anita Cortesi freuen. Die Texte sind in der Sprache einer modernen psychologischen Astrologie verfasst. Die Tabellen zur Auswertung zeigen Elemente, Qualitäten und die Verteilung in den Quadranten. Sie sind ebenso wie die Horoskop-Grafik übersichtlich und ästhetisch ansprechend.

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Zwei Kritikpunkte müssen noch erwähnt werden. Wer die Funktion des Jetzt-Horoskops nutzen möchte, muss die Ortungsdienste einschalten. Datenschützer unter den Astrologen werden nicht begeistert sein, zumal eine umfangreiche Ortsdatenbank an Bord ist. Und ähnlich wie die Galiastro-PC-Software nutzen beide Apps nicht die Swiss Ephemeris, sondern andere Ephemeriden. Deshalb sind die Gradangaben etwas ungenau. Da beide Apps keine Progressiven und Direktionen bieten, fällt diese Ungenauigkeit nicht ins Gewicht.

Bleibt noch die Frage, warum zwei identische Apps unter unterschiedlichem Namen verkauft werden? Die Preise für beide Apps sind gleich. Astroworx für Android-Geräte kostet 8,88 Euro, für iPhone und Ipad werden 9,99 Euro fällig.

Bildquelle: Screenshots Astro-App Astroworx und Galiastro