Am 1. Oktober morgens um 4.03 Uhr hat Pluto seine Station bei 18 Grad und 45 Minuten im Zeichen Steinbock. Pluto ist ein Langsamläufer. Er braucht 248 Jahre, um einmal seine Runde durch den Tierkreis zu laufen.

Im Jahr 2018 bewegt er sich von 18 Grad 47 Minuten bis 20 Grad 34 Minuten, er ist also tatsächlich sehr langsam. Liz Greene setzt für Transite von Pluto einen Zeitraum von 10 Jahren an, vier Jahre, in denen sich ein Plutotransit ankündigt, zwei Jahre, in denen gemäß der Natur Plutos ein Abstieg in die Unterwelt nötig wird und vier Jahre, um sich von dieser einschneidenden Erfahrung zu erholen und den Stirb-und-Werde-Prozess, der mit Plutotransiten einhergeht, zu verarbeiten.

Nun arbeitet Liz Greene bekanntlich mit großen Orben, doch selbst wenn man mit kleineren Orben arbeitet, sind Plutotransite, vor allem über die persönlichen Planeten, mit intensiven Wandlungsprozessen verbunden, die durchaus schmerzhaft sein können und sich über einen langen Zeitraum hinziehen. Denn so leicht, wie es sich in vielen Büchern liest, sind die Transformationen von der Raupe zum Schmetterling nämlich nicht.

Wenn Pluto zweimal im Jahr stationär wird und stillsteht, verdichten sich die plutonischen Prozesse, die wir durchlaufen. Für einen Zeitraum von rund sechs Wochen, in konkreten Fall vom Neumond am 9. September bis zum Vollmond am 24. Oktober, kann sich Plutos Transit so anfühlen, als ob wir niemals wieder aus der Unterwelt aufsteigen könnten.

Das Wissen um die Stationen Plutos und die differenzierte Betrachtung seiner Bewegung kann hilfreich sein, um Verzweiflung und die Gefühle von Aussichtslosigkeit zu überwinden. Denn eins ist sicher, nach jedem Tiefpunkt geht es wieder aufwärts. Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab und verläuft nicht gradlinig, auch wenn ein kapitalistisches System selbst in der Krise am Höher-Schneller- Weiter festhalten will.

Im Tarot erzählt die Karte Nummer 10, das Glücksrad vom Aufstieg und Fall. Mal ist der Mensch ganz oben und ein anderes Mal wieder am tiefsten Punkt des Lebensrades. Die Version des Glücksrades, die hier gezeigt wird, ist aus dem Tarotspiel von Juliet Sharman-Burke und Liz Greene. Es ist das delphische Tarot. Hier wurden die Karten mit den Gestalten von Göttern, Göttinnen und Helden aus der griechischen Mythologie neu interpretiert.

Das Rad des Schicksals zeigt die drei Göttinnen Klotho, Lachesis und Atropos. Sie spinnen den Lebensfaden, bemessen ihn und schneiden ihn ab. Was uns die Karte sagen will? Sie erinnert uns daran, dass wir unser Leben nicht ausschließlich nach unserem eigenen Willen gestalten können und dass es eine größere Kraft gibt, die wir wahlweise Schicksal, Gott oder großes Ganzes nennen können.

Einen anderen Zugang zu diesen Themen und zu Plutos Wirkung hat uns David Bowie 2016 mit seinem Album Black Star geschenkt, das zwei Tage vor seinem Tod erschien. Pluto stand damals bei 15 Grad im Steinbock, ein Grad vor seinem Mars, zwei Grad vor seiner Sonne.
 

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P.S. Das Titelbild zu diesem Beitrag ist ein Ausschnitt aus einem Ölgemälde der Künstlerin Monika Meer :-). Es heißt Grüße aus dem Hades.