Wer hätte das gedacht: Merkur ist für die Wissenschaft der geheimnisvollste Planeten. Er ist schwerer zu erreichen als Pluto. Als sonnennächster Planet ist er sehr heiß, über 450 Grad beträgt die Temperatur auf seiner Oberfläche.

Technische Geräte, die ihn aus der Nähe fotografieren wollen, müssen deshalb extrem hitzebeständig sein. Außerdem ist es wegen der Nähe Merkurs zur Sonne nicht möglich, den kleinen Planeten auf direktem Wege zu erreichen. Es müssen sogenannte swing-by-Manöver durchgeführt werden.

Die Sonde mit dem Namen BepiColombo nähert sich deshalb ihrem Ziel in elliptischen Bahnen und wird zunächst zur Sonne und dann einmal dicht an der Erde, zweimal an der Venus und ab 2021 sechsmal direkt an Merkur vorbeifliegen. Auf den Seiten der ESA kann man sich dazu ein Video angucken.

Im Dezember 2025 werden die Geräte an Bord von BepiColombo dann endlich neue Informationen zur Erde senden können, vorausgesetzt alle schwierigen Reiseabschnitte funktionieren so wie geplant.

Startpunkt für diese aufwändige Mission ist der Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana. In den frühen Morgenstunden des 20. Oktober wird eine Ariane-5-Trägerrakete um 3.45 Uhr unserer Zeit abheben und sich auf den weiten Weg machen.

Mission Merkur, 19. Oktober 2018, 22.45 Uhr (BZT), Kourou, Französisch-Guayana
Datenquelle: Homepage der European Space Agency (ESA)

Update zur Startzeit vom 20.10. 2018
Wie die FAZ heute morgen berichtet, fand der Start um 22.35 Uhr statt. Der Aszendent bleibt im Zeichen Krebs und rückt von 3 Grad 57 Minuten auf 1 Grad 39 Minuten. Das MC steht nun allerdings nicht mehr bei 2 Grad 15 im Widder, sondern auf 29 Grad 31 in den Fischen.

Merkur selbst befindet sich im Abflughoroskop auf 15 Grad Skorpion, hat also soeben die Via Combusta verlassen. Die Via Combusta, wortwörtlich verbrannte Straße, erstreckt sich von 15 Grad Waage bis 15 Grad Skorpion und galt in der Antike als gefährlichster Teil des Tierkreises, weil sich dort viele als ungünstig geltende Fixsterne befinden. Eine Ausnahme bilden der 23. und der 24. Grad in der Waage.

Das werte ich als gutes Omen für Merkur, der im fünften Haus in den Mittelpunkt rückt und zum Starplaneten wird. Glücklicherweise hat er außerdem das Quadrat zu Mars gerade hinter sich gelassen und wird am 29. November bei 27 Grad Skorpion auf Jupiter treffen. Hoffen wir also, dass die weite Reise zum geheimnisvollen Merkur gelingt, auch wenn der Mond als Herrscher des Aszendenten im Zeichen Fische seine Konjunktion mit Neptun auf 14 Grad Fische noch bilden muss.

Im Dezember 2025 werden wir möglicherweise erneut feststellen, dass die Wissenschaft zu Erkenntnissen kommt, die unsere Ahnen vor über 2000 Jahren intuitiv erfasst und in Form von Mythen niedergeschrieben haben.

P.S. Was mich persönlich wundert: dass es heutzutage möglich ist, eine Raumsonde in elliptischen Bahnen sieben lange Jahre zum Merkur fliegen zu lassen, während der DPD-Bote es seit einer Woche nicht schafft, ein Paket mit den Astrologos-Flyern für 2019 an die richtige Anschrift zu liefern.

Bildquelle: Wikipedia