Ein langes Coronajahr neigt sich seinem Ende zu. Traditionell ist der Dezember mit seinen Adventsbräuchen und einer Schütze-Sonne die Zeit, in der das kleine Licht der Hoffnung wachsen und größer werden kann.

Hoffnung, dass die lange Zeit der Dunkelheit endet, nämlich mit der Wintersonnenwende, wenn die Sonne ihren tiefsten Punkt erreicht hat. Doch in diesem Jahr ist die Zeit vor Weihnachten für viele Menschen in erster Linie eine Zeit der Erschöpfung.

Das Schlagwort der Pandemie-Müdigkeit macht die Runde. Wir alle sind erschöpft, von der Angst und der Unsicherheit, die seit Anfang März unser Leben zu bestimmen scheint.

Von Auseinandersetzungen, die wenig produktiv erscheinen und von den tiefen Gräben, die innerhalb der Gesellschaft sichtbar geworden sind. Wo sind die Kräfte, die uns tragen können? Wie können wir in diesen Zeiten der Krise eine Zuversicht finden, dass alles, was geschieht, im Sinne eines großen Ganzen sinnvoll ist?

Mein Kollege Harald Lebherz. der gemeinsam mit Susanne Riedl-Plenio die Astrologie-Zeitung Loop betreibt, hat einen mutmachenden Artikel geschrieben, mit der Aussicht auf ein Ende der Corona-Pandemie und tatsächlich zeigen die Bewegungen der Planeten und ihre Rhythmen, dass ein Licht am Horizont sichtbar ist.

Am 21. Dezember werden Saturn und Jupiter Anfang Wassermann zusammentreffen. Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt deuten diese Konstellation als Beginn einer „neuen Zeit“, die mal mehr, mal weniger positiv gesehen wird. Hier im Blog und in der Jahresvorschau, die im Januar online und vor Ort in Bochum stattfindet, wird es beizeiten meine fünf Cent zum Thema geben.

Einstweilen passiert vieles hinter den Kulissen und in der Stille und dazu passt das Gedicht von Eva Strittmater, die mit ihrem Merkur im Steinbock und einer Sonne-Venus-Konjunktion im Wassermann die Zeitqualität mit nüchternen und doch wunderschönen Worten zu beschreiben weiß.

Eva Strittmatter Vor einem Winter

Ich mach ein Lied aus Stille
Und aus Septemberlicht.
Das Schweigen einer Grille
Geht ein in mein Gedicht.

Der See und die Libelle.
Das Vogelbeerenrot.
Die Arbeit einer Quelle.
Der Herbstgeruch von Brot.

Der Bäume Tod und Träne.
Der schwarze Rabenschrei.
Der Orgelflug der Schwäne.
Was es auch immer sei,

Das über uns die Räume
Aufreißt und riesig macht
Und fällt in unsre Träume
In einer finstren Nacht.

Ich mach ein Lied aus Stille.
Ich mach ein Lied aus Licht.
So geh ich in den Winter.
Und so vergeh ich nicht.

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern einen friedlichen und lichtvollen zweiten Advent mit vollen Nikolaus-Stiefeln.