Galilei Galilei und die Jupitermonde

Es war zur ersten Stunde der Nacht, als Galileo Galilei am 7. Januar 1610 sein selbst gebautes Fernrohr zum Himmel richtete, um dem Planeten Jupiter zu beobachten. Dabei entdeckte er vier Sterne in direkter Nähe zu Jupiter und wusste nicht genau, um was es sich handelt.

Er führte seine Beobachtungen über zwei Monate jeden Abend fort und bemerkte, dass sich die Positionen dieser Himmelskörper von Tag zu Tag veränderten. Nachdem er lange und gründlich nachgedacht hatte, kam er zu dem Schluss, dass es sich aufgrund der Bewegung dieser Sterne um vier Monde des Jupiter handeln muss. Seine Beobachtungen veröffentlichte er in der Schrift „Sidereus Nuncius“, die im März 1610 in einer Auflage von 550 Exemplaren gedruckt wurde.

Wie seinerzeit unter den Gelehrten üblich, verfasste er den gesamten Text auf lateinisch und widmete ihn Cosimo Medici, der sein Mäzen und Unterstützer war. Die neu entdeckten Monde benannte er nach den vier Söhnen der Medici die mediceischen Sterne.

Sidereus Nuncius Cover

Was mich beim Lesen dieser Schrift beeindruckt hat und was ich bei meinen heutigen Kolleginnen und Kollegen oft vermisse, ist der Forschergeist, der Galileo so unermüdlich beobachten und suchen ließ. Zunächst einmal baute er sich eigene Fernrohre und experimentierte mit geschliffenen Gläsern, um den nächtlichen Sternenhimmel optimal beobachten zu können. Darüber schreibt er im ersten Kapitel.

Dann zeichnete er seine Beobachtungen akribisch auf, von vornherein mit dem Ziel, sie zu publizieren und andere Himmelsforscher teilhaben zu lassen. In mehreren Kapiteln zeigte er, wie die Oberfläche unseres Erdmondes aussieht und er skizzierte all die vielen neuen Sterne, die er mit seinem Fernrohr im Bereich der Plejaden und in der Nähe des Himmelsjägers Orion gefunden hatte.

Für seine erste Sichtung der vier Jupitermonde schenkt er uns sogar eine Zeitangabe, er beobachtete sie nämlich zur ersten Stunde der Nacht. Diese erste Nachsstunde war im damaligen Italien die erste Stunde nach Sonnenuntergang. So können wir heute ein (fast) genaues Horoskop auf den Zeitpunkt seiner Entdeckung stellen. Spannend wäre hier die Frage, ob es ein Krebs – oder ein Löwe-Aszendent war? Experten dürfen hier gerne rätseln.

Entdeckung der Jupitermonde, 7. Dezember 1610, 17.30 Uhr (LMT), Florenz, I
Datenquelle: Sidereus Nuncius

Jupiter ist rückläufig, hat aber seine Opposition zur Sonne schon einige Wochen hinter sich. Während dieser Opposition in seiner Retrophase ist Jupiter strahlend hell um Mitternacht am Himmel zu sehen. Doch einen Monat später steht er am westlichen Himmel klar und deutlich und weit genug über dem Horizont, sofern keine Wolken die Sicht versperren. Während der gesamten Beobachtungsdauer von Januar bis März 1610 ist Uranus in direkter Nähe zu Jupiter, aber ihn hat Galileo Galilei nicht entdeckt. Wohl aber Neptun, und zwar im Dezember 1612, als er wieder einmal Jupiter beobachtete, der zu diesem Zeitpunkt in der Jungfrau eine enge Konjunktion mit Neptun bildete. Galileo Galilei ist damit der erste Mensch, der Neptun gesehen hat. Er hielt ihn aber fälschlicherweise für einen Stern.

Diese schöne Anekdote passt zum Geburtshoroskop des italienischen Universalgelehrten. Zwar ist seine Geburtszeit umstritten, doch dass er vier Planeten im Zeichen Fische hat (Sonne, Merkur, Venus und Pluto) ist gesichert. Ich habe diese Aussage in Tom Standards Buch „Die Akte Neptun“ entdeckt und als Neptunier habe ich mich darüber natürlich sehr gefreut.

Kunstmuseum Bochum und die Jupiter-Uranus Konjunktion

In der Astroszene gilt die Konjunktion von Jupiter und Uranus im April dieses Jahres als die Highlight-Konstellation 2024. Bekanntlich wandert Uranus als sehr langsamer Planet schon seit 2008 durch das Zeichen Stier, Jupiter gesellte sich letztes Jahr nach seinem stürmischen Run durch den Widder dazu.

Am 21. April werden sich die beiden bei 22 Grad Stier treffen, bevor Jupiter Ende Mai in die Zwillinge läuft und dort bis ins Jahr 2025 verweilen wird. Da Uranus als Langsamläufer 84 Jahre für eine Runde durch den Tierkreis braucht, Jupiter hingegen viel näher an der Sonne auf seiner Bahn unterwegs ist, benötigt er nur 12 Jahre und bleibt somit jeweils 1 Jahr in einem Zeichen. Grob geschätzt begehen sich die beiden also alle 13 -14 Jahre.

In meiner Jahresvorschau und für das Tagesseminar Krisen und Chancen 2024 bis 2025 habe ich mir frühere Begegnungen dieser beiden großen Planeten angeschaut. Denn so kann man ein Gespür für die besondere Energie bekommen, die entsteht, wenn Glücksplanet Jupiter auf den non-konformistischen Uranus trifft, der technische Innovationen mag und oft abrupt und plötzlich Veränderungen in Gang setzt.

So entdeckte ich, dass der Neubau des Kunstmuseums Bochum während der Jupiter-Uranus-Konjunktion im Schützen 1983 stattfand. Im letzten Jahr wurde das Jubiläum – 40 Jahre – mit einer Ausstellung gefeiert, der Titel „Our House is a very very very fine House“, beteiligt sind 12 Künstler*innen. Sie ist noch bis 28. April zu sehen, eine Woche länger als die diesjährige Begegnung der beiden Planeten.

Mir hat die oben abgebildete blaue Höhle besonders gut gefallen, das Kunstwerk von Irene Fernández Arcas heißt „Cave of Regeneration“ und ist von Hygeia inspiriert, der griechischen Göttin der Gesundheit im Element des Wassers, so der Ausstellungstext.

Freundliche Mitarbeiterinnen des Museums haben mir auf Anfrage die Zeiten der Eröffnung mitgeteilt und so kann ich hier das Horoskop der feierlichen Eröffnung des Neubaus vorstellen.

Eröffnung Neubau Kunstmuseum Bochum, 23. Oktober 1983, 16.00 Uhr (MEZ), Bochum, D
Datenquelle: mündliche Auskunft des Museums

Bereits vor der offiziellen Eröffnung wurden Tauben aufgelassen und Blasmusiker aus Höntrop, einem Stadtteil von Bochum, spielten Turmmusik. Tauben sind symbolisch der Venus als Göttin der schönen Künste zugeordnet, doch im Ruhrgebiet waren Brieftauben für Jahrzehnte die Rennpferde des kleinen Mannes.

Die Uhrzeit für diese Aktionen zwei Stunden vorher zeigt einen Steinbock-AC, das ist die Verbindung zur Tradition. In diesem Horoskop fallen Jupiter und Uranus in Haus 11. Im Horoskop der Grußworte und Reden zur Eröffnung sind sie bereits zwei Häuser weiter gewandert und befinden sich im neunten Haus. Es geht also darum, den Blick zu weiten und damit neue Impulse zu setzen. Außerdem wird Jupiter zum Herrscher des AC in Fische und Neptun als neuer Regent der Fische befindet sich in Haus 10.

ich freue mich auf die nächsten Ausstellungen in diesem Haus, denn mit Beginn des Luftzeitalters sind zwei junge Frauen an die Stelle der alten Direktoren getreten. Es weht ein frischer Wind durch die Räume des Neubaus und er lässt die Intention der dänischen Architekten des Neubaus, versinnbildlicht mit dem 80erJahre-Slogan „Mehr Demokratie wagen“ , wieder spürbar und erlebbar werden.

Stundenastrologie und Magdalenas magischer Moment

In der Astrologie-Fortbildung Stundenastrologie geht es am zweiten Tag immer um die Deutung von Begegnungshoroskopen. Wer die Stundenastrologie gerade erst lernt, weiß zumindest sofort, welche Signifikatoren wichtig sind, nämlich die Herrscher von Haus 1 und Haus 7.

Anders als etwa beim Ereignishoroskop einer Taufe, bei dem zwar das zu taufende Kind auch den AC und den Herrscher des ersten Hauses repräsentiert wird, aber welches Haus und welcher Planet ist für die Taufe zuständig?

Begegnung Artemisia Gentileschi/Agostino Tassi, 2. Mai 1612, 1.00 Uhr (LMT), Rom, I

Dank meiner Freundin und Kollegin Astrid Petermeier, einer Kunsthistorikerin habe ich hier ein Beispiel aus dem Jahr 1612. Es handelt sich um eine Begegnung zwischen der Künstlerin Artemisia Gentileschi und dem Maler Agostini Tassi. Artemisia besuchte diesen Mann in einer Nacht im Gefängnis, sie wird dich Saturn und Mars im ersten Haus repräsentiert, der berühmte Maler Tassi ist in diesem Horoskop eine Stiersonne in Haus 3 und hat als Co-Signifikator den Jupiter Schütze in Haus 7.

Natürlich ist der berühmte Maler mit einem Jupiter in Löwe gut gestellt, allerdings sitzt seine Sonne in einem fallenden Haus. Artemisias Saturn im eigenen Zeichen in Haus 1 ist stark gestellt, aber im Verbund mit dem zweiten „Übeltäter“ Mars ahnen wir, dass es der Frau in dieser Begegnung nicht sonderlich gut geht. Stundenastrologisch interessant: der Mond ist void of course, er bildet in seinem Verlauf keine Aspekte mehr. Es wächst also keine große Liebe aus dieser Begegnung. Und wer um die Hintergründe dieser Begegnung weiß, wundert sich kein bisschen.

Mehr möchte ich hier gar nicht verraten, denn Astrid hat über dieses Stundenhoroskop ein wunderbares Buch geschrieben, mit dem Titel „Magdalenas magischer Moment“. Ich kann es nur empfehlen und auf Astrids Website wird erzählt, wie dieses Buch entstanden ist und wo man es kaufen kann (nicht bei Amazon bitte), am besten natürlich bei Astrid, die es auf Wunsch auch gerne signiert.

Bildnachweis: Das Gemälde von Artemisia Gentileschi ist eine Allegorie und verkörpert das natürliche Talent. Es ist in der Wikipedia als gemeinfrei verzeichnet.

Der Planetenweg in Schwerte

Den kleinen Ort Schwerte an der Ruhr werden viele meiner Leser*innen nicht kennen. Er liegt teilweise an einem Radweg, nämlich dem  Ruhrtal-Radweg, der von der Quelle der Ruhr in Winterberg über Bochum nach Duisburg führt. Denn dort fließt die Ruhr in den Rhein.


Den Planetenweg entdeckte ich letzte Woche, als ich mit dem Rad unterwegs war. Ich habe aber nur Jupiter und Saturn gefunden. Ich gehe davon aus, dass die anderen Planeten ähnlich wie diese beiden großen Gasgiganten dargestellt werden. Der Inschrift unten rechts lässt sich entnehmen, dass der Weg mit seinen zehn Stationen von den Schwerter Sternfreunden und der Stadt geplant und installiert wurde.

Da der Schwerter Planetenweg erst 2019 eingeweiht wurde, fehlt natürlich Pluto, der ja laut Astronomie kein Planet mehr ist und nur noch als Zwergplanet geführt wird. Dafür befindet sich Ceres zwischen Mars und Jupiter. Sie fungiert als Stellvertreterin für den Asteroidengürtel. Der kleine Merkur ist aktuell leider eingelagert. Er steht eigentlich am Marktplatz, der gerade umgestaltet wird.

Wer mehr darüber wissen möchte, warum die Planeten mit einer Stele in Halbmondform gezeigt werden, findet Infos auf der Website des Planetenwegs. ich verrate hier aber schon, dass der Halbmond gar kein Halbmond ist, sondern die teils verdeckte Sonnenscheibe während einer Sonnenfinsternis darstellen soll.

Bei meiner nächsten größeren Tour werde ich die erdnahen Planeten suchen. Und um die verschiedenen Stationen des Planetenweges liegen übrigens einige Geocaches, die sehr aufwendig gestaltet sein sollen. Wenn ich die Sonne, Merkur, Venus und Mars gefunden habe, gibt es ein Update zu diesem Blogpost.

Über andere Wege im Ruhrgebiet habe ich bereits früher berichtet, über den Planetenweg in Hagen, den wir seinerzeit mit einer Gruppe der Astro-Ausbildung besichtigt haben, außerdem hier und hier. Und dann existiert noch ein Beitrag zum Planetenweg am Main in der Nähe von Hanau. Die Sammlung wächst!

 

 

Fische-Zeit und Rilkes Vorfrühling

Für einige Menschen ist jetzt die schönste Zeit des Jahres. Wie Rainer Maria Rilke in seinem Gedicht über den Vorfrühling schreibt, schreibt, verschwindet nun allmählich die Härte des Winters. Das Lebensgefühl, das Rilke hier beschreibt, entspricht den Inhalten, die in der Astrologie mit dem zwölften Zeichen Fische verbunden sind. Es ist die leise Ahnung, dass die Lebenskräfte wiederkehren können. Und es ist die Sehnsucht nach einer Zärtlichkeit, die an die Stelle einer Härte durch die langen und entbehrungsreichen Zeiten tritt.

Vorfrühling

Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
an der Wiesen aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten, ungenau,

greifen nach der Erde aus dem Raum.
Wege gehen weit ins Land und zeigens.
Unvermutet siehst du seines Steigens
Ausdruck in dem leeren Baum.

Nun ist in Rilkes Horoskop wenig Fische-Energie zu erkennen. Zwar bildet die Venus in Schütze ein Trigon zu Neptun und Uranus befindet sich im zwölften Haus, im Zeichen Fische steht jedoch kein einziger Planet.

Doch der alte Herrscher des Fischezeichens Jupiter ist bedeutsam. Im Skorpion und im dritten Haus stehend regiert er die Sonne in Haus vier und eben die besagte Venus. Rilke ein echter Wortkünstler, dem es immer wieder gelingt, unsere Sehnsüchte in einer schönen und gefühlvollen Sprache auszudrücken.

Wie auch immer lässt sich in diesen Tagen einmal mehr erleben, wie die Vorboten des Frühlings spürbar werden. Die ersten Tulpensträuße stehen in den Supermärkten, auf den Wiesen in der Stadt sind Krokusse und Schneeglöckchen zu sehen. Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis die Stunden des Tages länger dauern als die Stunden der Nacht.

Das Zeichen Fische ist eng mit dieser Sehnsucht nach besseren Zeiten verbunden. Gleichzeitig ist dieser Monat vor Frühlingsbeginn eine Art Zwischenreich. Es ist nicht mehr Winter, aber es ist auch noch nicht Frühling. Dieser Zustand ist ungewohnt in einer Welt, in der ist ständig etwas zu tun und zu machen gibt. Doch jetzt dürfen wir innehalten und uns daran erinnern, dass das Nichtstun und die Muße notwendiger Bestandteil des Lebens sind. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Leser eine entspannte Fische Zeit und die kleinen Momente des Glücks, die heute wichtiger denn je erscheinen.

Planetenweg am Main in der Nähe von Hanau

Um Pfingsten herum war ich im Rhein-Main-Gebiet unterwegs. Am Samstag fand das wunderschöne Astrofest der Darmstädter Astrologieszene statt, in Seeheim-Malchen, also im Umland von Darmstadt. In den Tagen davor habe ich einige Radtouren gemacht und als ich am Main von Frankfurt nach Seligenstadt entlang radelte, entdeckte ich einen weiteren Planetenweg.

Er ist mir erst aufgefallen, als ich auf der Höhe der Staustufe Krotzenburg einen hellglänzenden Jupiter am Wegesrand sah. Dann habe ich natürlich auf weitere Planeten gemacht und sowohl bei Saturn als auch zuletzt bei Pluto kurz angehalten. Da waren wir dann auch schon fast am Ziel unsere Tour, nämlich in Seligenstadt angekommen.

Ähnlich wie bei vielen anderen Planetenwegen (es soll insgesamt rund 90 in ganz Deutschland geben) hat auch hier eine Schulklasse diesen Weg als Projekt verwirklicht. Er besteht seit 1988 und beginnt in Hainstadt mit der Sonne. Was mir an diesem Weg gut gefallen hat: nicht nur die Abstände zwischen den einzelnen Planeten sind maßstabsgerecht, auch die Planeten selbst, die auf kleinen Stelen montiert sind, werden in ihrem Größenverhältnis zueinander korrekt abgebildet. Und offenbar haben hier noch keine Vandalen irgendeinen Planeten geklaut.

Astrofans werden sich sicher auch freuen, dass Planet Pluto nicht entfernt wurde, auch wenn ihn die Internationale Astronomische Union (IAU) zum Zwergplaneten degradiert hat.

Und wer einmal am Main entlang nach Seligenstadt radeln möchte und sich für mittelalterliche Heilkunde interessiert, sollte unbedingt den Kräutergarten des Benediktinerklosters in Seligenstadt besuchen. Es ist eine sehr gepflegte Anlage mit allen Kräutern, die zudem nach ihrer Heilwirkung für einzelne Organe oder Funktionszusammenhänge im Körper angeordnet sind.

Jupiter trifft Neptun

In der Astrologie wird das Aufeinandertreffen der langsamen Planeten immer mit einer besonderen Zeitqualität verbunden, War es im Januar 2020 die Konjunktion von Saturn und Pluto, die eine Zeitenwende markierte, so begegnen sich am Dienstag, den 12. April die beiden Planeten Jupiter und Neptun im Zeichen der Fische.

Neptun bleibt ungefähr 14 Jahre in einem Zeichen, Jupiter ist schneller, er braucht 12 Jahre für eine gesamte Runde durch den Tierkreis und bleibt für jeweils ein Jahr in einem Zeichen. Neptun wurde erst 1846 entdeckt, damals stand er auf den letzten Graden im Wassermann. Im März 1856 bildete er bereits einmal eine Konjunktion mit Jupiter in den Fischen. Während 1856 insbesondere im Ruhrgebiet die Industrialisierung durch den Bergbau das Leben der Menschen und die Landschaft tiefgreifend verändern sollte, befinden wir uns nun in einer Epoche, in der wir uns immer bewusster wird, dass die Zerstörung der Erde und die Ausbeutung aller Ressourcen ein Ende finden muss.


Konjunktion Jupiter-Neptun, 12. April 2022, 16.43 Uhr (MESZ), Bochum, D

In diesen Zeiten der Krise ist das Zusammentreffen von Neptun und Jupiter ein Zeichen der Hoffnung. Fische als letztes Zeichen im Tierkreis erinnert uns daran, dass wir alle miteinander verbunden sind und dass in jedem Menschen eine Sehnsucht nach Frieden lebt. Jupiter als die Kraft des Optimismus (jaja, ich weiß auch der Übertreibung) erinnert in Verbindung mit Neptun daran, dass es uns gut geht, wenn wir in einer Atmosphäre von Freundlichkeit und Wohlwollen mit anderen Menschen leben können.

Man kann diese Konstellation natürlich auch anders lesen: Neptun als griechischer Poseidon und Herrscher der Meere symbolisiert jede Art von Überflutung, also auch die Flutkatastrophen oder Starkregenfälle. Und Jupiter als Zeus und oberster Gott im Olymp nimmt den Mund gerne mal zu voll, verspricht mehr als er halten kann. Doch liegt es nicht auch ein Stück weit an uns, wie wir mit dem Kräften der Planeten umgehen? Es erscheint umso wichtiger, auch und gerade mit Blick auf den Krieg in der Ukraine, mit dem Wissen um den Klimawandel und weitere Katastrophen, die Zuversicht zu nähren und sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen, jede und jeder in seiner kleinen Welt.

Ein Teil der Astrologieszene wird am Dienstag zwischen 16 und 17 Uhr einem Aufruf meiner Kollegin Heidi Treier aus Köln folgen, und in dieser Zeit für den Frieden meditieren. Das ist einer von vielen kleinen Schritten, andere Freunde von mir arbeiten ehrenamtlich am Berliner Hauptbahnhof und begleiten Flüchtlinge aus der Ukraine bei ihrer Ankunft. Meine Nichte und ihr Mann betreiben trotz aller Widrigkeiten und Auflagen einen Biohof und Freundinnen von mir bauen ihr Gemüse im Schrebergarten an.

Vielleicht reicht das alles nicht aus, die Zerstörung der Erde durch die Menschen aufzuhalten. Doch Jupiter, der die Hoffnung nährt und Neptun, der uns an das Verbunden-Sein erinnert, können Kraft geben, weiter an Idealen festzuhalten und sich dafür einzusetzen, dass es die kleinen Lichtblicke gibt. In diesem Sinne wünsche ich allen LeserInnen einen friedlichen Dienstag mit dieser hoffnungsfrohen Konjunktion.

Jupiter in Fische und gute Wünsche für 2022

Jupiter in Fische und gute Wünsche für 2022

Jupiter wechselt nun zum Ende des Jahres endgültig in das Zeichen Fische. Er hielt sich dort bereits im Frühsommer für zweieinhalb Monate auf, nämlich vom 14. Mai bis zum 28. Juli 2021.

Viele von uns setzen Hoffnungen auf diesen Zeichenwechsel des Jupiter, denn dieser Planet verkörpert wie kein anderer den optimistischen Blick in die Zukunft und die tiefe Gewissheit, dass alles seinen Sinn hat und letzten Endes gut wird. Und im Zeichen Fische fühlt sich Jupiter sehr viel wohler als in zwei vorangegangenen Zeichen. Immerhin waren die Fische sein zweites Domizil, bis Neptun entdeckt wurde.

Im Steinbock und Wassermann war er seit Ende Dezember 2019 unterwegs und da Saturn parallel zunächst sein Domizil im Steinbock und seit Ende 2020 sein zweites und altes Domizil im Wassermann durchwandert, herrschte der gestrenge Saturn eben auch über Jupiter. In der Folge konnte Jupiter sich in den letzten zwei Jahren selten mit seiner Zuversicht und dem ihm innewohnenden Glückspotenzial zeigen.

Und wer weiß, möglicherweise wäre die Schwere und Schwermut, die einen in diesen Coronazeiten oft genug überkommt, mit Jupiter in anderen Zeichen besser auszuhalten und zu ertragen. Doch solche Gedanken sind (nicht nur) in der Astrologie müßig. Es ist, wie es ist.

Und wir können mit dem heutigen Wechsel des Jupiters ins Zeichen Fische beobachten, ob trotz Omikron und vierter Welle wieder mehr Leichtigkeit möglich ist und und ob uns ein positiver Blick nach vorne beflügelt? Nicht zuletzt gab es einige Nachrichten, dass die vielen Mutationen des Virus (astrologisch dem dreifachen Saturn-Uranus-Qudrat in 2021 geschuldet) aus einer Pandemie eine Endemie werden lassen.

So oder so werden wir alle die Kräfte der Zuversicht und eines tiefen Vertrauens ins Leben brauchen, um die unterschiedlichsten Verwerfungen durch Corona konstruktiv zu bewältigen. Deshalb wünsche ich mir, dass Ihnen und uns allen Jupiter im neuen Jahr zur Seite steht, dass es wieder leichter wird, einander zuzuhören, das Miteinander zu üben, Andersdenkende nicht sofort zu verurteilen. Mitgefühl üben – immer und immer wieder. Denn so lernen wir „Leben und leben lassen“ und das ist eine der vielen Künste, die uns Jupiter lehren kann.

Bildnachweis: Edward Burne Jones malte 1871 das Fest des Peleus. Der Bildausschnitt zeigt Zeus-Jupiter oben rechts, vor dem Tisch sehen wir die drei Moiren, deren Gesetz über den Gesetzen des Jupiter steht. Das Gemälde ist in der Wikipedia als gemeinfrei verzeichnet.

Jupiter-Saturn, Annalena Baerbock und Beyoncé

Heute warten alle gespannt auf das Ergebnis der Bundestags-Wahlen und seit Wochen ist absehbar, dass es Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin von Bündnis90/Die Grünen nicht gelingen wird, die Nachfolge von Angela Merkel anzutreten.

Da ihre Geburtszeit nicht bekannt ist, macht es wenig Sinn, ihr Horoskop nach allen Regeln der Kunst zu deuten. Dennoch lassen die Planeten in den Zeichen und ohne Häuser einige Rückschlüsse zu.

So hat mein Kollege Martin Sebastian Moritz über die Konjunktion der Schütze-Sonne mit Neptun geschrieben und den Transit des laufenden Fische-Neptun im Quadrat zu eben dieser Konjunktion analysiert.

 

Annalena Baerbock, 15. Dezember 1980, Uhrzeit unbekannt, Hannover, D
Datenquelle: Wikipedia

Das Horoskop ist nicht für die Mittagsstände, sondern dieses Mail für den Zeitpunkt des genauen Sonnenaufgangs am 15.12. 1980 erstellt.

Neben der Schütze-Sonne und einem ehrgeizigen Mars im Steinbock ist die Jupiter-Saturn-Konjunktion im Luftzeichen Waage spannend. Das Zusammentreffen der beiden Gasgiganten wurde im Dezember 1980 zum ersten Mal exakt und blieb bis in den Herbst 1981 bestehen, beide Planeten bewegten sich in diesem Zeitraum im Gradbereich von 2 bis 10 Grad in der Waage.

Alle Menschen, die in dieser Zeit geboren wurden, teilen diese Konjunktion. Dazu zählen neben der deutschen Politikerin Annalena Baerbock die erfolgreiche amerikanische Künstlerin Beyoncé Giselle Knowles oder kurz Beyoncé. Gerade diese beiden Frauen, die im Licht der Öffentlichkeit stehen, spiegeln einen ganz bestimmten Zeitgeist, den wir in der Astrologie mit den Zyklen der Planeten verbinden.

Oder anders ausgedrückt sind sie – jede auf ihre Weise – Botinnen einer neuen Zeit und verkörpern den Übergang von einer 200-jährigen Erdepoche zur nächsten 200-jährigen Luftepoche, die mit der Konjunktion von Saturn und Jupiter auf 0 Grad im Wassermann letztes Jahr im Dezember begonnen hat.

Beyoncé Giselle Knowles, 4. September 1981, 10 Uhr (CDT), Houston/TX, USA
Datenquelle: Astrodatabank mit einem C-Rating

In Astrokreisen ist viel darüber diskutiert worden, wie die „Revolutiones Annorum“, also die Geschichtsschreibung mit Hilfe des 20-jährigen Zyklus (der zu einem 200- und dann zu einem 800-jährigen Zyklus führt) von Jupiter und Saturn die aktuelle Wendezeit beschreibt. Auch hier im Blog gibt es einige Beiträge und Erklärungen zum Thema.

Ein Aspekt, der in den astrologischen Deutungen oft zu kurz kommt, ist neben der Neu-Ausrichtung auf geistige Werte die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, die dem Prinzip des Wassermanns entspricht.

Denn dieses Zeichen steht über den Polaritäten oder hebt sie geradezu auf. Doch dieser Wahlkampf hat noch einmal deutlich gezeigt, dass es viel zu tun gibt, bevor einer Frau die gleichen Fehler und Unzulänglichkeiten zugestanden werden wie den Männern.

Dennoch sind Annalena Baerbock und Beyoncé mit ihren erfolgreichen Karrieren ein Vorbild, gerade für junge Frauen. Und es bleibt zu hoffen, dass der neue Zeitgeist, die neue Zeit, von der in der Astroszene viel gesprochen wird, auch ein neues und faires Miteinander kreiert. Tröstlich finde ich jedenfalls, dass diese Visionen von Gemeinschaft und solidarischer Unterstützung in vielen Zusammenhängen schon probiert werden.

Jupiter, Ganymed und der Pride Month 2021

Während die UEFA, die Vereinigung der europäischen Fußballverbände, dem Kapitän der deutschen Fußballmannschaft Manuel Neuer verbieten möchte, eine Binde in Regenbogenfarben zu tragen, wird in vielen Städten der Welt – wie jedes Jahr im Juni und Juli – der Pride Month gefeiert.

Ursprung dieser bunten Veranstaltungen für Gleichberechtigung und Diversität sind die Ereignisse am 28. Juni 1969 im New Yorker Stadtteil Greenwich Village. Dort kam es zu einem gewalttätigen Polizeieinsatz in der Schwulenbar „Stonewall Inn“, es folgten tagelange Proteste der Gay Community.

In Erinnerung an diesen emanzipatorischen Akt wird seit 1969 jährlich der Christopher Street Day gefeiert, in Anlehnung an den Namen der Straße, in der das „Stonewall Inn“ liegt. Inzwischen wurde das Lokal sogar unter Denkmalschutz gestellt, doch Homophobie und offener sowie latenter und subtiler Hass gegen schwule Männer und lesbische Frauen ist immer noch in vielen Gegenden der Welt präsent.

Dabei gab es gleichgeschlechtliche Liebe schon vor tausenden von Jahren und die griechische Antike liefert zahlreiche Beispiele für die Liebe zwischen Männern oder die Liebe von Frauen zu Frauen.

Ein Beispiel ist mir während meiner Vorbereitungen zum nächsten Online-Seminar über Jupiter begegnet. Jupiter, der als griechischer Zeus der oberste Gott im Olymp war, hatte bekanntlich zahlreiche Affären mit anderen Frauen, obwohl er mit Hera verheiratet war. Nebenbei bemerkt: eine Metoo-Bewegung vor 2000 Jahren hätte Zeus ganz sicher aus dem Olymp gejagt.

Denn in seiner Omnipotenz hat dieser Gott ein Nein von Frauen niemals akzeptiert, sondern mit allen möglichen Tricks versucht, jede Frau, die er begehrte, zu verführen. Weniger bekannt ist, dass er neben Hera eine zweite stabile und dauerhafte Beziehung gelebt hat, nämlich zu Ganymed.

Ganymed wird im Mythos als der Schönste aller Sterblichen beschrieben. Zeus verliebte sich in ihn und entführte den Königssohn in Gestalt eines Adlers auf den Olymp und machte ihn so unsterblich. Das Sternbild des Wasserträgers Aquarius wurde zu Ehren Ganymeds an dem Himmel gesetzt. Sowohl Johann Wolfgang von Goethe als auch Friedrich Hölderlin haben ihm Gedichte gewidmet und Künstler haben den bisexuellen Göttervater und seinen Geliebten gemalt.

„Liebe ist ein Menschenrecht“ fordern Queeramnesty, eine Gruppierung innerhalb von Amnesty International. Und so soll der Regenbogen als Symbol für Vielfalt und Toleranz in diesem Monat hell leuchten. Und vielleicht leuchtet er allein schon deshalb besonders hell, weil die Funktionäre der UEFA verbieten, dass die Allianz-Arena heute Abend beim Fußballspiel Deutschland gegen Ungarn ein Regenbogen-Kleid trägt.

Bildquellen: Das Foto vom Regenbogenschuh mit Saturn ist von Monika Meer. Das Gemälde von Zeus als Adler und dem schönen Ganymed hat Peter Paul Rubens 1636 gemalt. Es ist in der Wikipedia als gemeinfrei verzeichnet.